ALEX KATZ: PORTRÄTS UND LANDSCHAFTEN

Alex Katz hat dem Museum Brandhorst zwei Gemälde geschenkt. Ein Frühwerk aus dem Jahr 1958, das den Maler und Bildhauer George Ortman zeigt, sowie ein aktuelles, sehr persönliches Doppelporträt seiner Frau Ada und seines Sohnes Vincent. Anlässlich dieser großzügigen Schenkung präsentiert das Museum Brandhorst die Ausstellung »Alex Katz: Porträts und Landschaften«, die neben den beiden Neuzugängen auch die reichen Bestände des Künstlers in der Sammlung Brandhorst vorstellt. Nach der großen monografischen Ausstellung »Alex Katz« 2018/19 vereint die aktuelle Schau erneut Hauptwerke aus allen Schaffensphasen.

Alex Katz, der in diesem Jahr seinen 97. Geburtstag feiert, ist einer der bedeutendsten Vertreter der zeitgenössischen Malerei. Während seiner langen, inzwischen mehr als 70 Jahre umspannenden Karriere verschrieb er sich der Darstellung des Hier und Jetzt, weshalb er seine Kunst als »painting in the present tense« bezeichnete.

In seinen Porträts stellt Katz Familienmitglieder, Bekannte sowie befreundete Künstler:innen – ob einzeln oder in Gruppen – in geradezu schlichter Monumentalität dar. Sein Gespür für malerische Oberflächen steht in einem spannungsvollen Verhältnis zur Formensprache in Film, Mode und Werbung. Nicht zuletzt deswegen wird Alex Katz auch als Vorläufer der Pop-Art gefeiert.

Eines der Hauptwerke von Katz ist »The Black Dress« (1960), in dem er seine Ehefrau Ada sechs Mal abbildet, jedes Mal in einem eleganten schwarzen Cocktailkleid. Die Wiederholung von ein und derselben Figur lässt an einen Filmstrip denken, vergleichbar mit dem seriellen Charakter von Andy Warhols wenige Jahre später entstandenen Porträts von Marilyn Monroe, Liz Taylor und Jackie Kennedy.

Schon früh fand Katz in den Zirkeln zeitgenössischer Dichter:innen, Musiker:innen und Tänzer:innen wichtige Mitstreiter:innen und ästhetische Inspiration. So befinden sich im Museum Brandhorst zwei ikonische Bilder des Choreografen Paul Taylor (1930–2018) und seiner Dance Company. Mit herausfordernder Ruhe steht Taylor in dem 1959 entstandenen Porträt vor uns. Seine gespannte Kraft lässt vermuten, dass er jeden Augenblick und ohne Vorwarnung aus der Bildfläche springen und zu tanzen beginnen könnte. »Kurz bevor wir uns kennenlernten, sah ich Paul das erste Mal tanzen«, so Alex Katz im Rückblick, »damals war seine Choreografie das Überraschendste, das ich als Künstler je gesehen hatte. Pauls Tanzstil vollzog einen radikalen Bruch zur vorherigen Generation: kein Ausdruck, kein Inhalt, keine Form, wie er zu sagen pflegte, von überragender Technik und Intelligenz.«

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