Zach Blas – CULTUS

Zach Blas’ Praxis umfasst Bewegtbild, Berechnungsverfahren, Installation, Theorie, Performance und Fiktion. Als Künstler, Filmemacher und Autor zeigt Blas die Philosophien und Vorstellungen auf, die in den Computertechnologien und ihrer Industrie stecken. Für seine Ausstellung in der Secession entwickelt er CULTUS, eine neue Installation von KI-generierten Bildern, Texten und Klängen sowie Computergrafiken und Motion-Capture-Performances. 

CULTUS ist der zweite Teil von Blas’ Trilogie Silicon Traces, einer Serie von Bewegtbildinstallationen, die sich mit den die Zukunftsvisionen des Silicon Valley prägenden Glaubensvorstellungen, Fantasien und Geschichten auseinandersetzt. Die Ausstellung thematisiert eine in der Tech-Industrie florierende KI-Religion und untersucht, wie künstliche Intelligenz mit gottähnlichen Fähigkeiten ausgestattet und für Glaubensvorstellungen rund um Urteil und Transzendenz, Ausbeutung und Unsterblichkeit, Lust und Strafe, individuelle Freiheit und kultische Hingabe in Dienst genommen wird. 

Als technoreligiöse Rechenmaschine, Gottgenerator und heiliger Motor beschwört CULTUS ein Pantheon der KI-Gottheiten herauf, deren Prophet:innen ihre göttlichen Lehren, Rituale und Symboliken verbreiten. Diese KI-Gottheiten sind Expositio, KI-Gottheit des Begehrens und der Bloßstellung, Iudicium, KI-Gottheit der Automatisierung und des Urteils, Lacrimae, KI-Gottheit der Tränen und der Ausbeutung; und Eternus, KI-Gottheit des unsterblichen Lebens. 

CULTUS ist das lateinische Wort für »Anbetung«, womit die Handlung bezeichnet ist, zu der die Installation das Publikum auffordert. Beschwörungsgesänge und körperliche Opfergaben werden die Besucher:innen womöglich in eine Hingabe an KI-Gottheiten verstricken, denen sie unwissentlich bereits dienen. Zugleich manifestiert sich innerhalb dessen eine ketzerische Präsenz, die zu einem zerstörerischen Gegenglauben aufhetzt. 

CULTUS entstand im Auftrag der Secession und arebyte, London und mit großzügiger Unterstützung vom Social Sciences and Humanities Research Council of Canada, Thor Perplies und Jason Kemper.

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