Zentrum für Kritik und Memes – Intervention und Ausstellung mit Cem A.

Was passiert, wenn eine Kunstinstitution zum Meme-Template wird? In einer Verschmelzung von Kunst und Internetkultur hat der Künstler Cem A. das Zentrum für Kunst und Medien (ZKM) in ein memetisches Spektakel verwandelt. Im Rahmen der Aktion »Zentrum für Kritik und Memes« interpretiert er das Akronym ZKM neu und erforscht in einer Installation die Bedeutung von Memes im institutionellen Kontext.

Die Installation zu Cem A.s künstlerischer Intervention ist ab dem 14. August 2024 im ZKM Foyer aufgebaut. Cem A. sucht nach Möglichkeiten, wie das digitale Kunstwerk und der physische Raum sich gegenseitig verstärken und gemeinsam etwas schaffen können, das mehr ist als nur eine Repräsentation des jeweils anderen. Seine Installation im Foyer des ZKM ist eine lebensgroße Version eines Memes, angelehnt an das berühmte Vorbild »Year 2030«. Die Szene, bevölkert von Wojaks (beliebten Memefiguren mit ursprünglich traurigem Ausdruck), übt auf subtile Weise Kritik an gesellschaftlichen und technologischen Entwicklungen. Die Texte in den Sprechblasen wurden in Zusammenarbeit mit ChatGPT erstellt.

A.s Intervention und Installation nutzen die vertraute Struktur von Memes, um ernste Themen wie prekäre Arbeit, Elitismus und den Einfluss der Technologie auf die Gesellschaft anzusprechen. Die Installation unterstreicht die Absurdität und Ironie unseres digitalen Zeitalters und deutet auf eine dystopische Zukunft hin, die durch technologische Fortschritte und gesellschaftlichen Niedergang/Zerfall geprägt ist.

Die Abkürzung ZKM

Das erste Kapitel verwandelt das Akronym des ZKM durch eine parasitäre Intervention spielerisch in eine Reihe spekulativer und satirischer Namen. Dabei reicht das Spektrum vom kritischen »Zentrum für Kulturkürzungen und Mehrarbeit« bis hin zum absurden »Zentrum für Kuriositäten und Mückenstiche«. Diese Namen wurden vor Ort und online subtil in die Kommunikation eingeschleust und forderten die Identität der Institution heraus, während sie nach außen hin zur Auseinandersetzung mit der Rolle einer Kulturinstitution einluden. Die Folge waren verschiedenste Spekulationen und Fragen von Besucher:innen und Journalist:innen dazu, was es mit der Namensänderung auf sich habe und ob das ZKM möglicherweise gehackt worden sei. Bis zur Verkündigung der Zusammenarbeit mit Cem A. hat das ZKM keinerlei Infos herausgegeben.

Cem A.

Cem A. ist ein Künstler mit anthropologischem Hintergrund. Er ist bekannt als Betreiber des Kunst-Meme-Accounts @freeze_magazine und für seine ortsspezifischen Installationen. Seine Arbeit untersucht Themen wie Überleben und Verfremdung in der Kunstwelt, meist durch eine hyperreflektive Linse und kollaborative Projekte.

Cem A.s ausgewählte Einzelausstellungen und Installationen umfassen das Louisiana Museum, Barbican Centre, Berlinische Galerie, Künstlerhaus Bethanien und Museum Wiesbaden. Seine Arbeiten wurden auch in der documenta fifteen, Istanbul Modern, Mudam Luxembourg, Klima Biennale Vienna und der 14. Biennale der jungen Künstler im Museum für zeitgenössische Kunst Skopje gezeigt. Er hat Vorträge am Royal College of Art London, HEAD Genf, HDK Valand und der Universität der Künste Berlin gehalten.

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