Schwedenspeicher

Kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges eroberten schwedische Truppen die Stadt Stade und bauten sie zum Verwaltungssitz und zur Festung aus. In diesem Zusammenhang wurde zwischen 1692 und 1705 auch ein Provianthaus zur Versorgung der Garnison errichtet, der Schwedenspeicher am Alten Hafen. Hier war das Gebäude vom Schiffsverkehr über Elbe und Schwinge leicht zu erreichen.

Die auf Eichenpfählen ruhenden 1 Meter dicken Mauerfundamente des Schwedenspeichers tragen zwei Vollgeschosse und drei Dachgeschosse. Mit seinen gewaltigen Maßen war er lange Zeit das größte Profangebäude in Stade. Lange Reihen von Luken und Aufzugserker an beiden Seiten geben dem Schwedenspeicher ein unverwechselbares Profil. Als militärischer Zweckbau zeigt der Backsteinkoloss wenig Schmuck. Nur die Fensterrahmen und Gesimse aus Sandstein und natürlich das Hauptportal mit Krone und Monogramm des Bauherrn, Karl XII, sind aufwendiger gestaltet.

Der Speicher war in den Hafenbetrieb eingebunden, eine Situation, die heute noch zu erkennen ist, obwohl eine Autostraße den Hafen seit 1967 abschneidet. Zwei Kräne, ein restaurierter Elbewer, eine Reihe von Kaufmannshäusern, die alte Stadtwaage (heute Weinhandlung), das gemauerte Hafenbecken und natürlich der die Hafenkulisse überragende und abschließende Schwedenspeicher haben ihre frühere Funktion zugunsten kultureller und touristischer Zwecke aufgegeben.

So liegt auch die Zeit, in der der Schwedenspeicher den schwedischen, später den dänischen, kurhannoverschen und preußischen Truppen als Lagerraum gedient hat, schon lange zurück. Der Schwedenspeicher verfiel, galt gar als Schandfleck der Stadt und sollte abgerissen werden. Diese Pläne aber verhinderte Mitte der 1970er Jahre eine Bürgerinitiative in Zusammenarbeit mit dem Stader Geschichts- und Heimatverein. Der Schwedenspeicher wurde von Grund auf saniert und zum größten Museum zwischen Hamburg, Bremerhaven und Bremen umgebaut.

Das Schwedenspeicher-Museum zeigt heute auf 1650qm Dauerausstellungen zur Geschichte der Stadt Stade, der Hansezeit und der Urgeschichte des Elbe-Weser-Raumes. Daneben locken im Erdgeschoss kulturgeschichtliche Sonderausstellungen zehntausende Besucher in diesen einmaligen Museumsbau.

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