Arp / Taeuber-Arp / Bill – ALLIANZEN

Allianzen beleuchtet die Rolle und Mitwirkung von Hans Arp, Sophie Taeuber-Arp und Max Bill in wichtigen Künst­lergruppen und -zeitschriften der 1930er- und 1940er-Jahren.

In Kooperation mit der Fondazione Marguerite Arp, Locarno, realisiert das Kunstmuseum Appenzell eine Ausstellung, welche die Freundschaft und Zusammenarbeit von Hans Arp (1886–1966), Sophie Taeuber-Arp (1889–1943) und Max Bill (1908–1994) beleuchtet. Im Spannungsfeld des transatlantischen Austauschs der Avantgarde, in dem Künstlervereinigungen und -zeitschriften eine zentrale Rolle spielten, entstanden kollektive Kommunikationsformen, zukunftsweisende Ideen und Kunstwerke.

Die Ausstellung im Kunstmuseum Appenzell veranschaulicht das Engagement avantgardistischer Künstlergruppen für die nicht gegenständliche Kunst. Gezeigt werden Mappenwerke, die als künstlerische und verlegerische Gemeinschaftsproduktionen während oder in den Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg entstanden – in einer Zeit zunehmender Marginalisierung der künstlerischen Avantgarde. Neben den Portfolios gehörte die Herausgabe von Publikationen und Zeitschriften sowie Ausstellungsbeteiligungen zu den Aktivitäten. Zu sehen sind Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen und Reliefs von Arp, Taeuber-Arp und Bill, die zum Teil in wichtigen historischen Ausstellungen vertreten waren. Briefe ergänzen die Schau und beleuchten die Interaktion zwischen den drei Protagonist:innen. Die Werke stammen aus der Fondazione Marguerite Arp und der Sammlung von Chantal und Jakob Bill sowie aus institutionellen und privaten Sammlungen.

Besonders hervorzuheben ist die Präsentation der Zeitschrift Plastique / Plastic, die sich der nicht figurativen Kunst widmete. Zwischen 1935 und 1939 erschienen fünf Ausgaben, die massgeblich von Sophie Taeuber-Arp geprägt wurden. Ähnlich wie die Künstlervereinigungen ermöglichte die Zeitschrift die Vernetzung der Künstler und Künstlerinnen und den transatlantischen Austausch der konstruktiven Avantgarde in einer Zeit, in der viele Kunstschaffende Europa bereits den Rücken gekehrt hatten. Heft sechs konnte aufgrund des frühen Todes der Künstlerin nicht mehr realisiert werden. Die Entwürfe, die Taeuber-Arp gemeinsam mit Max Bill entwickelte, werden erstmals überhaupt in einer Ausstellung gezeigt. Auch in der Publikation zur Ausstellung bildet Heft 6 einen Schwerpunkt.

Kuratiert von Dr. Simona Martinoli (Direktorin Fondazione Marguerite Arp) und Stefanie Gschwend (Direktorin Kunstmuseum / Kunsthalle Appenzell).

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