Ali Eslami: Line of Sight

Cremer-Preis / Cremer-Prize 2024
LWL-Museum für Kunst und Kultur

Der Cremer-Preis der Stiftung Sammlung Cremer

Der Cremer-Preis wurde 2004 von der »Stiftung Sammlung Cremer« des Düsseldorfer Restaurators, Künstlers und Sammlers Siegfried Cremer und seiner Familie initiiert. Der Preis zeichnet junge Künstler:innen aus, die im Geiste von Fluxus und Nouveau Réalisme arbeiten. Die Sammlung von Werken der 1950-70er-Jahre bildet einen Schwerpunkt im Bereich der Gegenwartskunst am LWL-Museum für Kunst und Kultur. Zur Sammlung Cremer gehören u. a. Werke von Piero Manzoni, Lucio Fontana, Joseph Beuys oder Dieter Roth. Bisherige Preisträgerinnen waren das Künstlerduo FORT (2016), Kirsten Pieroth (2009) und Haegue Yang (2005). Ali Eslamis Videoarbeit »Line of Sight« wurde durch die „Stiftung Sammlung Cremer“ für die Sammlung Gegenwart erworben.

Ali Eslami

Ali Eslami lebt und arbeitet in Amsterdam. Er wurde 1991 im Iran geboren und schloss 2014 seinen Bachelor in Bauingenieurwesen an der Zanjan National University im Iran ab. Seine erste Künstlerresidenz verbrachte er 2016 in der niederländischen Stadt Eindhoven in den Baltan Laboratories. Von 2021 bis 2023 war er Stipendiat der Rijksakademie für Bildende Kunst in Amsterdam. In den vergangenen Jahren stellte er seine Werke in Europa, Nordamerika und Australien aus.

Die Ausstellung

Anlässlich des Cremer-Preises 2024 zeigt das LWL-Museum für Kunst und Kultur zwei aktuelle Videoarbeiten des Preisträgers Ali Eslami (*1991). Seine Werke basieren vorwiegend auf digitalen Darstellungsformen wie Virtual Reality oder 3D-Animationen. Die beiden gezeigten Werke reflektieren digitale Technologien und die eigenen interaktiven Erfahrungen des Künstlers damit im Medium Film.

Bei Eslami ist immer ein Computer im Spiel: Seine Bildsprache ist geprägt von seiner Begeisterung für die Gaming- und Internetkultur, sowie einer Begeisterung für Kybernetik, Berechnungen und Spiel-Engines. Das Potenzial digitaler Werkzeuge, aber auch die Beschränkungen dieser Ressourcen zeigen sich, wenn Eslami seine Bildräume für die Betrachter:innen öffnet: Gesprochene Worte, Code-Poesie und ASCII-Kunst kombiniert er mit der Ästhetik und Dramaturgie von Videospielen. Immer wieder kreist der Künstler um die Frage, wie virtuelle Welten in Zukunft aussehen müssten, wenn Menschen in ihnen leben würden. Auch im digitalen Raum stößt Eslami an Grenzen und überwindet diese gezielt mit der Verschmelzung von Technologie und Sprache.

Im Werk von Ali Eslami sind zeitliche und räumliche Untersuchungen von Erinnerung, menschlicher Kognition und Emotion zentral. Immer wieder taucht das Archiv als Ort der Vergangenheit und Zukunft auf. Eslami erfindet neue Lokalitäten und Räume in der digitalen Sphäre und findet sich so in der Welt zurecht. Es ist ein Prozess mit offenem Ergebnis.

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