»… die Augen auswaschen« – Dieter Stein, Retrospektive

2024 wäre der bekannte Würzburger Künstler Dieter Stein 100 Jahre alt geworden. Bereits 1950 schockierte er das Würzburger Publikum mit den ersten abstrakten Gemälden, die hier je zu sehen waren. Damit war der Schüler von Josef Versl der bedeutendste Protagonist der Nachkriegs-Moderne in der Region, dessen Arbeiten überregional und international diskutiert wurden; so stellte er u.a. in ParisHamburg und Tokio aus. Seine Werke finden sich nicht nur im Museum im Kulturspeicher (MiK), sondern auch in der Sammlung Kamen auf der Museumsinsel Hombroich, im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck, im Städel Museum Frankfurt und im Lenbachhaus in München.

Für sein künstlerisches Werk hat Dieter Stein in der Region Würzburg und weit darüber hinaus Anerkennung erfahren. 1955 erhielt er das Stipendium des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie, 1960/61 das Stipendium der Villa Massimo in Rom. Er ist Träger des Unterfränkischen Kulturpreises (1990) und des Würzburger Kulturpreises (1992). Das künstlerische Leben in Unterfranken hat er durch seine Ausstellungs-Vermittler- und Lehrtätigkeit sowie das Vorbild einer eigenwilligen, selbstbewussten Position nachhaltig geprägt.

Über Jahrzehnte entwickelte Dieter Stein seine abstrakte Formensprache von den farbstarken, sehr geometrischen frühen Bildern bis hin zu einem sparsamen, eleganten und spannungsvollen Spätwerk weiter. Neben den abstrakten Gemälden sind besonders die figürlichen Zeichnungen und Radierungen Steins hervorzuheben, die eine ungewöhnliche Sichtweise und eine ursprüngliche Kreativität und Kraft verraten. Das MiK besitzt mehrere Arbeiten des Malers und Zeichners. Diese werden in der Ausstellung zusammen mit Werken aus dem Nachlass sowie Leihgaben aus Museums- und Privatbesitz gezeigt. Ausstellung und Katalog zeichnen erstmals Biographie und künstlerischen Werdegang des Künstlers ausführlich nach.

Es erscheint ein Katalog im Kerber-Verlag.

Gefördert durch: Freundeskreis Kulturspeicher e.V., Rotary Club Würzburg, Sparkasse Mainfranken, Unterfränkische Kulturstiftung, Würzburger Kulturstiftung

Die Ausstellung entsteht in enger Abstimmung mit den Erben Dieter Steins.

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