Gaddini & Mazzotti – Vor 150 Jahren gründen Italiener eine Gipsfigurenfabrik in Münster

Aus dem kleinen Dorf San Lorenzo, aus der Nähe Luccas stammend, siedelte Louis Gaddini nach kurzen Stationen in Trier, Elberfeld und Soest 1865 nach Münster über. Mit ihm kamen die Gebrüder Mazzotti, Pietro, Josef und Alexander, ebenfalls aus der Nähe Luccas stammend, als Hilfsarbeiter in die Stadt. Acht Jahre später, 1873, gründete Gaddini zusammen mit Pietro Mazzotti eine Gipsfigurenfabrik. Nach dem Tod Gaddinis zwei Jahre später, führte Mazzotti die Firma ab 1875 als Kunstanstalt unter seinem alleinigen Namen weiter.

Die Firma Mazzotti zeichnete sich insbesondere durch die Produktion von religiösen Figuren, aber auch von Miniaturen verschiedener berühmter Persönlichkeiten aus. Darunter lassen sich Bildnisse der deutschen Kaiser finden, ebenso wie Darstellungen Annette von Droste-Hülshoffs oder dem Kiepenkerl. Außerdem war die Firma für ihre anatomischen Modelle bekannt. Für die Krippenfiguren, mit deren Produktion Anfang des 20. Jahrhunderts begonnen wurde, wird die Firma bis heute in Münster hochgeschätzt.

Die Ausstellung gibt einen Einblick in das Leben und Wirken Gaddinis und Mazzottis, indem sie Highlights ihrer Werkstatt präsentiert. Ebenso wird eine Einsicht in die erhaltenen Verkaufskataloge ermöglicht. Gleichzeitig setzt sie sich aber auch mit Themen wie Gastarbeit und Migration im münsterischen Raum seit dem 19. Jahrhundert auseinander.

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