Jean Fautrier – Zeichnungen und Grafik

Jean Fautrier wird am 16. Mai 1898 in Paris geboren. Nach dem Tod des Vaters zieht er 1907/08 mit seiner Mutter nach London. 1912 wird er an der Royal Academy of Arts zugelassen, verlässt diese allerdings 1915 wieder, um an der Stade School of Fine Art zu studieren. 1917 wird er zum französischen Militärdienst einberufen. Nach einer schweren Lungenverletzung wird er 1919 aus der Armee entlassen.
Nach Aufenthalten in Anvers, Rouen, Reisen nach Berlin, Dresden, Innsbruck, kehrt er 1922 nach Paris zurück und bezieht 1923 ein Atelier am Montparnasse. Seine gestische Malweise macht ihn zu einem Vorläuter des Informel.
Erste Ausstellungen werden von Jeanne Castel organisiert, und Paul Guillaume nimmt ihn unter Vertrag.
1924 erste Einzelausstellung in der Galerie Visconti, Paris, 1927 bei Bernheim-Jeune. André Malraux verschafft ihm 1928 den Auftrag, Dantes Inferno für den Verlag Gallimard zu illustrieren. Fautriers Entwürfe werden aber abgelehnt. Mit Beginn der Weltwirtschaftskrise verschlechtert sich der Verkauf seiner Bilder. Fautrier zieht sich in die Südtiroler Berge zurück.
Ende der 1930er Jahre kehrt er in das ab 1940 von den Nazis besetzte Paris zurück, wo er sich der Résistance anschließt. 1943, nach kurzer Inhaftierung durch die SS, flieht er mit Hilfe von Jean Paulhan nach Chatenay. Während dieser Zeit malt er die Geiseln (Les Otages) und lernt Jeannine Aeply kennen. Aus der Ehe mit ihr gehen zwei Kinder hervor.
Mit der Ausstellung der Serie »Les Otages« in der Galerie René Drouion im Jahre 1945 gelingt ihm der künstlerische Durchbruch. In der Folgezeit beschäftigt er sich hauptsächlich mit künstlerischen Reproduktionsvertahren. Erst 1954 beginnt er wieder zu malen. 1959 ist Fautrier Teilnehmer der documenta Il in Kassel, 1960 erhält er zusammen mit Hans Hartung den Großen Preis der Biennale di Venezia.
Jean Fautrier stirbt am 21. Juli 1964, am Tag der geplanten Hochzeit mit Jacqueline Cousin

Diese Ausstellung ergänzt die zur Zeit im Emil Schumacher Museum zu sehende Retrospektive Jean Fautrier, Genie und Rebell
um die Bereiche Grafik und Zeichnung.

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