Joachim Georg Creuzfelder (1622–1702)

Maler der Grafen von Hohenlohe

Lange Zeit war der Maler Joachim Georg Creuzfelder nahezu vergessen. Er wird allmählich wiederentdeckt. So bot sein 400. Geburtstag im Jahr 2022 den Anlass zu zahlreichen Veranstaltungen, die rund um seine Wirkungsstätten stattfanden. Von den vielen neuen Erkenntnissen über Leben und Werk des Künstlers präsentieren wir in der Ausstellung zahlreiche Aspekte.

Creuzfelder wurde als Malersohn in Nürnberg während des Dreißigjährigen Krieges geboren und verlor bereits mit zehn Jahren seinen Vater. Auf Vermittlung des Grafen Georg Friedrich von Hohenlohe-Weikersheim konnte er in Schwäbisch Hall eine Malerlehre bei Johann Schreyer absolvieren. Danach stand er bis zu seinem Tod 1702 in Diensten der Grafen von Hohenlohe.

Creuzfelder gehörte zu der Generation handwerklich ausgebildeter Künstler. Kunstakademien, durch deren Besuch Maler, Bildhauer und Baumeister auf der sozialen Leiter hätten aufsteigen können, gab es damals in Deutschland noch nicht. Dennoch stellt sich Creuzfelder auf seinem Selbstporträt an der Kirchberger Decke mit Allongeperücke und Spitzenjabot dar, der Mode der Adligen, ohne aber sein Malerwerkzeug zu verstecken. Die hohenlohische Malerei hat mit ihm offensichtlich die traditionellen gesellschaftlichen Schranken seines Berufs überwunden.

Die eindrucksvollen Porträts in der Ausstellung zeigen nicht nur das Selbstverständnis des Adels jener Epoche, sondern führen auch in ein wenig bekanntes Kapitel der hohenlohischen Geschichte. Die Gemälde und Kupferstiche mit religiöser Thematik rufen die Bedeutung der Konfession nach dem Dreißigjährigen Krieg in Erinnerung. So sind Creuzfelders Werke zeit- und ortsgebunden, aber dennoch auch für heutige Betrachter voller Anknüpfungspunkte. Nicht zuletzt bieten sie einen sinnlichen Genuss.

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