Kata Unger – CATCH-22. Das große Ganze und ich

Unterschiedliche Kunstgeschichten und Bildsprachen miteinander verknüpfend, oszilliert das Werk der in Berlin lebenden Künstlerin zwischen zeitgenössischem Dada und zeitlosem Rebellentum.

Kata Ungers (geb. 1961 Berlin) Ikonographie speist sich aus der Kunst(historie) ebenso wie der Populärkultur und der Medienwelt. Insbesondere die komplexen, aus Wolle gewobenen, meist großformatigen Bildteppiche sind poetische, gleichzeitig kritische Wirklichkeitsreflexionen, die eigene, fantastische Welten entwerfen und sich durch ihre sinnliche Form und Materialität auszeichnen.

Kata Ungers Kunstwerke entstehen meist am Hochwebstuhl, denn sie schafft klassische Bildwirkerei. Der Bildteppich ist zugleich Bildträger, Bildfläche und Bild. Die Wolle- oder Seidenfäden, Kette wie Schuss, werden von Kata Unger selbst gefärbt und verwebt. Der Bildplan entwickelt sich aus senkrechten und waagerechten Linien. Das Bild ist vorn und hinten gleich, nur spiegelverkehrt. Die Künstlerin arbeitet ohne eins-zu-eins Kartonvorzeichnung. Das Medium Bildteppich bedeutet für Kata Unger festgeschriebene Zeit. Es gibt einen Anfang und ein Ende. Das Weben ist für sie eine Technik der Bilderzeugung und zwar in einem System, das dem binären System der Computersprache, null und eins, entspricht.

Ihre in der Regel großformatigen Webteppiche sind Malerei mit anderen Mitteln und nehmen Bezug auf Bildteppiche der klassischen Moderne, insbesondere dem Bauhaus, sowie der Tradition der textilen Kunst in Ostdeutschland.

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