Was heißt hier Minderheit?

Am 11. Mai heißt das Stadtmuseum Münster die Wanderausstellung »Was heißt hier Minderheit?« des deutschen Bundestages in seinen Räumlichkeiten willkommen. Ziel der Ausstellung ist es, den Blick auf die vier staatlich anerkannten Minderheiten- und Sprechergruppen zu lenken: die Lausitzer Sorben, die Dänen in Südschleswig, die deutschen Sinti und Roma und die Friesen. In Kooperation mit der Kommission für Mundart- und Namenforschung ergänzt das Stadtmuseum Münster die Wanderausstellung des Deutschen Bundestages durch einen eigenen Schwerpunkt zum Plattdeutsch des Münsterlandes.

Nicht erst seit dem Beginn der Nachkriegszeit wurde Deutschland durch Einwanderung geprägt und verändert. Auch schon zuvor haben verschiedene Kulturen und Sprachen die Facetten dieses Landes mitgeformt. Dazu zählen nationale Minderheiten und Volksgruppen, die schon lange hier verwurzelt sind. Sie zeichnen sich sowohl durch ihre Kultur als auch durch ihre Sprache aus. Neben diesen vier Minderheiten wird außerdem das Niederdeutsche (Platt) als Regionalsprache staatlich anerkannt und geschützt.

Die Ausstellung befasst sich mit der jahrhundertealten Geschichte und Tradition dieser Personen, aber auch mit ihrer (gelebten) Gegenwart im heutigen Deutschland. Dabei bleibt stets die Beziehung zur Mehrheitsbevölkerung im Blick. Losgelöst von gängigen Gruppenklischees erfahren die Besucherinnen und Besucher etwas über die politischen Ziele der Menschen und von ihren individuellen Lebenserfahren und Träumen. Wie ist es, ein Leben mit mehreren Sprachen und Kulturen zu führen?

Ergänzend dazu hat das Stadtmuseum gemeinsam mit der LWL-Kommission für Mundart und Namensforschung einen eigenen Ausstellungspart zum Plattdeutschen in Westfalen in innovativen digitalen Mitmachstationen erstellt. Eine digitale Wortwolke zeigt Worte, die auch in das Hochdeutsch »eingewandert« sind. So wird niedrigschwellig, auf die Neugierde der Menschen setzend, etwas Plattdeutsch vermittelt. Wer etwas mehr wissen will, der kann sich der digitalen Forschungsstation widmen. So kann man einen Einblick in die jahrzehntelange Forschungsarbeit erlangen, die für die Erstellung des Westfälischen Wörterbuchs notwendig war. Karten zeigen auf, wo, welches Wort für einzelne hochdeutsche Begriffe im plattdeutschen Gebrauch sind. Jede Besucherin und jeder Besucher kann so auch dem Platt in seinem Wohnort im Münsterland nachspüren. Interviews mit Menschen, denen Platt eine Herzensangelegenheit ist, machen deren Motivation und Engagement deutlich. Und natürlich können Sie noch Ihren Kommentar zur Ausstellung hinterlassen – Ihre Meinung ist dem Stadtmuseum wichtig.

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